Die Picasso Connection   16.03. – 29.08.2021

Die Picasso-Connection. Der Künstler und sein Bremer Galerist

Wie kein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts hat sich Pablo Picasso die Vielfalt der graphischen Techniken zu Eigen gemacht und durch sein Spiel mit der künstlerischen Abwandlung erweitert. Die Ausstellung widmet sich erstmals der umfassenden Präsentation des bedeutenden Graphikbestandes der Kunsthalle Bremen sowie der einzigartigen Geschichte der Sammlung.

So erwarb die Kunsthalle als eines der ersten deutschen Museen nach 1945 Werke des Künstlers. Die Ankäufe kamen durch den Bremer Galeristen Michael Hertz zustande, der Picassos Graphik exklusiv in Deutschland vertrat – visionär in einer Zeit, in der Picassos Schaffen immer noch auf Kritik stieß. Mit feinem Gespür platzierte Hertz die Werke auf dem Markt und in wichtigen Ausstellungen wie 1964 der documenta III. Auch durch sein Engagement waren die Arbeiten Picassos bald unter Museen und Sammlern begehrt. Die Kunsthalle konnte dank der Zusammenarbeit mit der Galerie Hertz ihren Bestand der Picasso-Graphik zum damals umfangreichsten in Deutschland ausbauen. Der Sammlung verlieh sie damit konsequent ein modernes Gesicht, das bis heute fortwirkt: Picassos großformatige und farbige Lithographien und Linolschnitte haben zahlreiche Künstler inspiriert und diese Medien neu belebt.

Haarige Geschichten

Körperbehaarung und Picasso: Haarige Geschichten gesucht!

In den Werken von Pablo Picasso findet sich oft die Darstellung von Achsel-, Brust- und Intimhaaren sowie von lichtem Kopf- oder Barthaar. Alles Haarthemen, die heutzutage vielfach mit Gefühlen von Scham oder Peinlichkeit besetzt sind. Gemessen an gängigen Schönheitsidealen hat man mal hier zu viele, oder da zu wenig Haare. Anlässlich der Picasso-Ausstellung möchte die Kunsthalle Bremen im Sinne von Bodypositivity den offenen Umgang mit Körperbehaarung unterstützen und die Hinterfragung von Körper- und Schönheitsnormen anregen. Deshalb rufen wir Fotograf*innen dazu auf, Fotos von Körperbehaarung in all ihren Facetten und damit verbundene Erinnerungen oder Erfahrungen einzureichen.
Mehr zu diesem Thema lesen Sie auf unserem Blog.

Details zum Aufruf „Haarige Geschichten“
Bis zum 31. Januar 2021 konnten Fotos von Körperbehaarung eingereicht werden. Von buschigen Achselhaaren bis lichtem Kopf- oder Barthaar über Damenbart und Härchen in der Nase ist alles zugelassen. Ausgeschlossen sind Fotos von primären Geschlechtsmerkmalen. Zusätzlich sollen auch dazugehörige Geschichten und Gedanken eingereicht werden. Die Texte sollten 1.000 Zeichen mit Leerzeichen nicht überschreiten.
Eine Auswahl von Fotos und ihren Geschichten wird im Anschluss in der neuen Dauerausstellung „Remix 2020“ im Skulpturen-Saal präsentiert. Der Skulpturen-Saal trägt den Titel „Bilder vom Menschen“ und zeigt Darstellungen des menschlichen Körpers. In der Antike wurde Körperbehaarung auf Skulpturen minutiös dargestellt, die präsentierten Skulpturen aus der Bremer Sammlung stammen jedoch aus späteren Epochen und zeigen nur Kopfhaar. Durch die Ergänzung um Fotografien von Körperbehaarung möchte das Museum den Diskurs über (Schönheits-)ideale bei der Darstellung menschlicher Körper erweitern.
Weitere Informationen zur Ausstellung „Haarige Geschichten“ (22.05. bis 19.09.2021)

Begleitende Medien

Ausstellungskatalog
Erschienen im Hatje Cantz Verlag (auf Deutsch und Englisch) | 224 Seiten. Der Katalog versammelt neben Abbildungen auch Beiträge von Kai Hohenfeld, Manuela Husemann und Barbara Nierhoff-Wielk.
Museumsausgabe Kunsthalle Bremen: € 32,- (kein Versand)
Buchhandel: € 44,- (Deutsch: ISBN 978-3-7757-4804-9 | Englisch: ISBN 978-3-7757-4805-6)

Begleitheft
Mit zusammenfassenden Erläuterungen zur Ausstellung, kostenfrei (Deutsch/Englisch)

Audioguide
Audioguide für Erwachsene (auf Deutsch und Englisch) |  € 4,-

Zeichenheft
Alle Kinder und aufgeschlossene Erwachsenen erhalten ein kostenfreies Zeichenheft.

Beiträge zur Picasso-Connection finden Sie auch auf unserem Blog.

Begleitausstellung im Kupferstichkabinett

Im Kupferstichkabinett wird zeitgleich die Begleitausstellung „Hertzstücke. Von Kollwitz bis Miró“ präsentiert. Zu sehen sind graphische Werke, die über die Galerie Michael Hertz von der Kunsthalle Bremen angekauft wurden und die Bandbreite der Geschäftsbeziehungen zwischen Hertz und der Kunsthalle zeigen.

 

(Abb. Ausstellungsübersicht: Pablo Picasso, Bacchanal mit schwarzem Stier, 1959, © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2020)

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